Schlaganfall Reha - Schlaganfall Intensiv-Therapie - Ergotherapie Laborn

S2e Leitlinie

Auszüge aus der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation

Aus dem Sport ist bekannt, dass ein Zirkeltraining mit verschiedenen Trainingsstationen eine sinnvolle Trainingsorganisation sein kann.

Schädigungsorientiertes Trainings IOT: Arm-Basis-Training und Arm-Fähigkeits-Training ABT/AFT haben sich als wirksam erwiesen. Daher werden folgende Empfehlungen ausgesprochen: Ein zur üblichen Therapie zusätzliches Arm-Basis-Training sollte bei Schlaganfallpatienten mit schwerer Lähmung, insbesondere früh nach dem Schlaganfall, durchgeführt werden, wenn eine Verbesserung der willentlichen Bewegungsfähigkeit in den einzelnen Abschnitten des Armes erreicht werden soll (Em-pfehlungsgrad B). Ein zur üblichen Therapie zusätzliches Arm-Fähigkeits-Training sollte bei Schlaganfallpatienten mit leichter Lähmung, insbesondere früh nach dem Schlaganfall, durchgeführt werden, wenn die Feinmotorik und Geschicklichkeit verbessert werden soll (Empfehlungsgrad B). (S2e Leitline 5.3.3 /S.25). 

Eine zur üblichen Therapie zusätzliche Spiegeltherapie, sollte bei Schlaganfallpatienten durchgeführt werden, wenn eine Verbesserung der motorischen Funktionen angestrebt wird (Empfehlungsgrad B) (S2e Leitline 5.3.7).

Neuromuskuläre Elektrostimulation: Aus noch sehr kleinen Muskelaktivierungen kann so eine sichtbare Bewegung werden. Aber auch wenn eine komplette Lähmung vorliegt, kann die neuromuskuläre Elektrostimulation Bewegungen er-zeugen. Bei der Anwendung der EMG-getriggerten neuromuskulären Elektrostimulation der Finger- und Handgelenksstrecker sollte ein beidseitiges (Mit-)Üben der weniger betroffenen Hand erfolgen (Empfehlungsgrad B)… Dies ist bei Patienten mit schwerer Hand-lähmung und zumindest teilweise erhaltener Beweglichkeit in Schulter und Ellenbogen sinnvoll (Empfehlungsgrad B). (S2e Leitline 5.4.1).

Bei schweren Armlähmungen kann eine Armrobot-Therapie eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Behandlungen sein. Durch diese technische Unterstützung kann in der Therapie eine hohe Wieder-holungsfrequenz von Übungen erreicht werden, die der Patient noch nicht selbständig ausführen könnte.

Wenn eine Armrobot-Therapie angeboten werden kann, sollte sie zum Einsatz kommen, wenn die aktive Bewegungsfähigkeit bei schwerer Armlähmung verbessert werden soll (Empfehlungsgrad B). (S2e Leitline 5.4.2).

Im Überblick unter Punkt 5.7. der S2e Leitline sind weiterhin folgende Aussagen zu finden:

Gerade auch in späteren Krankheitsphasen kann als Organisation der Behandlung ein „Zirkeltraining“ bedacht werden.

Kann eine Armrobot-Therapie angeboten werden, sollte sie zum Einsatz kommen, wenn die selektive Beweglichkeit der einzelnen Gelenke bei der schweren Armlähmung verbessert werden soll.

Wenn ein Patient die notwendigen Voraus-setzungen erfüllt (unter anderem zum Teil erhaltene Handfunktion und gelernter „Nichtgebrauch“ des Armes im Alltag) und eine solche Therapie organi-satorisch angeboten werden kann, dann soll sie angewendet werden (Empfehlungsgrad A).

Kann eine Armrobot-Therapie angeboten werden, sollte sie zum Einsatz kommen, wenn die selektive Beweglichkeit der einzelnen Gelenke bei der schweren Armlähmung verbessert werden soll. 

Entscheidungshilfen unter 6.0 der S2e Leitline: 

Motorisches Lernen – wie in der Situation einer Armlähmung nach einem Schlaganfall – setzt häufiges Wiederholen von einzelnen Übungen voraus. Oftmals wird ein (werk)tägliches Trainieren erforderlich sein, wenn funktionelle Verbesserungen erreicht werden sollen.

In Klinik und Praxis kann (auch schon bei mittelschwerer Lähmung) ein „Zirkeltraining“ mit mehreren Stationen zur Förderung verschiedener Aspekte der Armmotorik nützlich sein.

(Quelle: T. Platz, S. Roschka: Rehabilitative Therapie bei Armlähmungen nach einem Schlaganfall) (www.dgnr.de)